Absturz eines
Ultraleichtflugzeuges im Solling
Großeinsatz der Feuerwehren in
Mühlenberg
Einsatzinfo |
||
Lfd. Nr. | 55 - 2015 | |
Datum | 23.06.2015 | |
Bericht | Sebastian Rustenbach | |
Fotos | Sebastian Rustenbach, Weser-Ith News, hptmedia.tv | |
Alarm / Ende | 21:28 Uhr - 03:00 Uhr | |
Eingesetzte Kräfte |
ELW 2: 1:2 Feuerwehr Eschershausen mit Amarok
Rettungshundestaffel |
|
„Es war wie ein grollen beim Gewitter“, sagt ein Einwohner aus Mühlenberg, der fassungslos an der Straße steht und den Einsatzkräften bei ihrer Suche zuschaut. Nach dem Knall regnete es plötzlich Trümmerteile, die sich schließlich kreuz und quer im ganzen Dorf verteilen. Auf den Straßen, in Gärten, auf Hausdächern und Briefkästen, auf Wegen und im Wald werden Teile des Flugzeuges verstreut und später gefunden. Der Flieger wurde nahezu in der Luft zerfetzt, das größte Trümmerteil im Dorf ist gerade einmal eineinhalb Meter lang Die Einsatzkräfte der Feuerwehren suchen unter der Leitung von Einsatzleiter Manfred Stahlmann nach weiteren Wrackteilen – und dem Cockpit mit seinen Insassen, von dem in der ersten Stunde noch jede Spur fehlt. Sie versuchen, den Absturzweg genau zu rekonstruieren. Einzelne Trümmerteile werden gesichtet und bewertet, Anwohner werden gefragt und helfen bei der Suche. In mehreren Teams sind die Feuerwehrleute in teils unwegsamem Gelände unterwegs, jeder Bereich wird anhand von Karten durchsucht. Auch Bürgermeister Jürgen Daul macht sich vor Ort ein Bild vom Geschehen. Erster Anhaltspunkt ist eine vermutlich abgebrochene Baumkrone in einem hohen Tannenbaum, welchen das Leichtflugzeug hätte gestreift haben können. Alarmiert wird kurze Zeit später auch der Polizeihubschrauber Phoenix, der allerdings nicht mehr eingesetzt werden muss. Denn gegen 22 Uhr werden schließlich die Überreste des Cockpits entdeckt – und mit ihnen die beiden Insassen, bei denen der Notarzt allerdings nur noch den Tod feststellen kann. Es ist unwegsames Gelände mitten im Wald oberhalb von Mühlenberg, in das sich nun die Einsatzkräfte durchschlagen müssen. Die Zufahrt am Feuerwehrgerätehaus von Mühlenberg vorbei geling nur mit geländegängigen Fahrzeugen – der Rest dann zu Fuß. Bei der Suche verletzte sich offenbar auch ein Feuerwehrmann leicht und musste medizinisch versorgt werden. Ob es in der Luft womöglich eine Explosion gab oder ob das Leichtflugzeug vielleicht durch schlechte Sicht in den tief hängenden Wolken einen hohen Baum streifte und danach zerbrach, ist noch unklar. Die Polizei und die Tatortgruppe aus Hildesheim ermittelt vor Ort nach der genauen Ursache, sichtet Spuren und katalogisiert die einzelnen Trümmerteile. Anwohner werden befragt, auch weitere Ermittler und Fachleute werden hinzugezogen. Ein Notfallseelsorger wird später alarmiert und soll die Einsatzkräfte vor Ort unterstützen. Im Einsatz waren darüberhinaus die Feuerwehren aus Neuhaus, Silberborn, Mühlenberg und Holzminden sowie weitere Kräfte aus Stadtoldendorf und Eschershausen. Auch der Einsatzleitwagen 2 des Landkreises und der THW-Zug aus Holzminden mit Bergungs- und Beleuchtungsausrüstung waren vor Ort. Für die Suche wurde zudem die Rettungshundestaffel der Johanniter alarmiert, die aufgrund des raschen Auffindens des Cockpits jedoch nicht mehr eingesetzt werden musste. Der Rettungsdienst vom Landkreis war mit drei Rettungswagen und mehreren Notärzten vor Ort.
|
Freiwillige Feuerwehr Stadtoldendorf