Wohnhausbrand in der Innenstadt
Großeinsatz der Feuerwehren aus der Region
Vier Hubrettungsfahrzeuge im Einsatz
Einsatzinfo |
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Lfd. Nr.: | 29 - 2014 | |
Datum: | 20.08.2014 | |
Bericht: | Michael Mundhenke | |
Fotos: | Weser-Online-Zeitung, Feuerwehr Stadtoldendorf | |
Alarm / Ende: | 18:55 - ca. 01:15 Uhr (Brandwache 01:15 bis 07:30 Uhr) | |
Eingesetzte Kräfte: |
Einsatzkräfte Feuerwehr: FF Eschershausen (19 Einsatzkräfte) Einsatzkräfte Sanität/ Rettungsdienst/ Polizei/ THW : Sonstige: |
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In den frühen Abendstunden kam es in der Innenstadt von Stadtoldendorf zu einem intensiven Großeinsatz der Rettungskräfte aus der Region Südniedersachsen. Ein Wohnhaus in der eng bebauten Innenstadt stand in Vollbrand. Mehrere Anrufe gehen bei der Kooperativen Rettungsleitstelle in Hameln ein, dass aus einem Wohnhaus Brandrauch zu sehen sei und sich noch Personen im Gebäude aufhalten sollten. Daraufhin ließ die KRLS die Feuerwehr Stadtoldendorf und Lenne, gem. Alarm-und Ausrückeordnung alarmieren. Der Gemeindebrandmeister veranlasste bereits auf der Anfahrt nach Stadtoldendorf eine Alarmstufenerhöhung und damit eine Alarmierung von weiteren Einsatzkräften. Das diese erste Entscheidung richtig war, zeigte sich wenige Minuten später. Stadtoldendorfer Feuerwehrkameradinnen und -kameraden erkannten auf dem Weg zum Feuerwehrhaus die starke Rauchentwicklung in der Innenstadt und es stand fest, dass es sich nicht nur um einen normalen Einsatz handeln würde. Der Gruppenführer des ersteintreffenden Stadtoldendorfer Fahrzeuges (LF 20) setzte sofort mehrere Trupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung im hinteren Teil des Gebäudes ein. Eine Befragung von mehreren Personen vor dem Gebäude ergab, dass sich keine Personen mehr im Gebäude befanden. Parrallel wurde die Wasserversorgung aufgebaut und mit mehreren Strahlrohren das Feuer bekämpft. In den ersten Minuten des Einsatzes stand für die Führungskräfte schon fest, dass nur ein massiver Löschangriff rund um das Haus eine verherrende Brandausbreitung verhindern kann. An einen Innenangriff war nicht mehr zu denken. Darauf hin zog Einsatzleiter Siebeneicher alle Register und forderte zahlreiche Verstärkungen an. Besonders Hubrettungsfahrzeuge, um in den engen Gassen das Feuer gerade von oben bekämpfen zu können. Nach und nach trafen weitere Einsatzkräfte der umliegenden Orte ein und wurden entsprechend in die Lage und ihren Auftrag eingewiesen. Die Einsatzleitung entschied sich schon recht früh, zur Strukturierung der Einsatzstelle, diese in mehrere Abschnitte aufzuteilen: Abschnitt "Pikenhagen" mit dem Auftrag Brandbekämpfung /Abriegelung der Nebengebäude und Hinterhöfe, mit der DLK aus Höxter Abschnitt "Markt" mit Bereitstellungsraum, Versorgung, Rettungsdienst und Einsatzleitung. Entsprechende Führungskräfte wurden eingeteilt und Feuerwehrleute unter Atemschutz zur Brandbekämpfung am Boden oder in den Arbeitskörben der Hubrettungsfahrzeuge eingesetzt. Der massive Einsatz von zahlreichen Strahlrohren und Wenderohren mit reichlich Wasser zeigte schnell seine Wirkung. Eine Ausbreitung konnte so verhindert werden. Aufgrund der starken Brandeinwirkung bestand vom ersten Moment an Einsturzgefahr des Gebäudes, ein Eindringen ins Haus und Ablöschen von Brandnestern war nur über die Hubrettungsfahrzeuge möglich. In Folge des Einsatzes wurde auch Schaum zur besseren Durchdringung des Brandgutes eingesetzt. Hier zeigte sich nach mehreren Versuchen auch eine Löschwirkung. Zahlreiche Fenster wurden eingeschlagen, um auch im Erdgeschoss einen Löscherfolg verzeichnen zu können. Alles aus sicherer Entfernung, um die Einsatzkräfte vor der Gefahr des Einsturzes zu schützen. Gegen 22:00 Uhr konnte die Meldung "Feuer unter Kontrolle" an die KRLS in Hameln, über Funk, übermittelt werden. In der Nacht wurde eine Bagger zur Einsatzstelle beordert, um die vordere Giebelwand des Gebäudes einzureißen. Damit sollte der Weg zu den letzten Brandnestern freigemacht werden. In Zusammenarbeit mit dem Fachberater THW wurde dann aber entschieden, den Abriss nicht durchzuführen und weiterhin mit Schaum eine Brandbekämpfung zu vollziehen. Der Erfolg stellte sich ein. In dieser Phase konnten viele Einsatzkräfte aus ihrem Auftrag entlassen werden und ihren Einsatz beenden. Während der Löscharbeiten wurden die Bewohner der Heißen Straße, sowie aus dem Pikenhagen aus ihren Häusern evakuiert und in die Sammelstelle ins Pfarramt in der Pfarrstraße gebracht. Drei alarmierte Notfallseelsorger kümmerten sich um die Bewohner. Viele von ihnen konnten die Nacht bei Bekannten, Freunden oder Nachbarn verbringen. Während des Einsatzes stand auf dem Markt der Rettungsdienst zur sanitätsdienstlichen Versorgung zur Verfügung. Mitarbeiter des Rettungsdienstes des Landkreises, von der Johanniter Unfallhilfe (JUH) und der DLRG standen für den Ernstfall parrat. Ebenso fand hier die Versorgung der Einsatzkräfte mit Verpflegung und Getränken statt. Zahlreiche Anwohner standen mit frisch gekochten Tee´s oder Kaffee, frisch geschmierte und belegten Brötchen und Kuchen parrat und zollten Dankbarkeit für diesem Einsatz. Dafür einen riesen Dank!!! Aufgrund des Einsatzes von mehreren Hubrettungsfahrzeugen aus der Region (Höxter, Dassel), wurde die Feuerwehr Einbeck an den Stützpunkt Holzminden zur Sicherstellung des Brandschutzes mit einem Hubrettungsfahrzeug beordert. Das Holzmindener Fahrzeug war, aufgrund eines Werkstattaufenthaltes, nicht einsatzbereit. Mit der durch den Regierungsbrandmeister angeordneten Maßnahme konnte im Bereich des Südkreises und des Teilbereiches Höxter die Sicherheit mit einem Hubrettungsfahrzeug gewährleistet werden. Rund 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst waren mit der Abarbeitung des Einsatz beschäftigt. Der Einsatz konnte für die meisten Kräfte um Mitternacht beendet werden. Ab ca. 01:00 Uhr wurde durch die Feuerwehr Stadtoldendorf, bis in den Morgen eine Brandwache gestellt. Der Bereich Heiße Straße war dafür bis in den Mittag den nächsten Tages noch gesperrt. Noch am Abend beschlagnahmte die Polizei die Einsatzstelle und am Morgen nahmen Brandermittler die Suche nach der Brandursache auf. Warum der Brand und die schnelle Brandausbreitung passierte ist nicht bekannt. Abschließend gilt es Dank zu sagen, für die Unterstützung aus den anderen Wehren. Nur durch den massiven Einsatz und die schnelle Alarmierung konnten die anderen Gebäude in der Innenstadt gehalten werden und kein Personenschaden war zu beklagen. Das neue Hubrettungsfahrzeug, die Teleskopgelenkmastbühne, hatte bei diesem Einsatz seine "Feuer-Taufe". Samtgemeindebürgermeister sprach dazu die passenden Worte: "Das neue Fahrzeug kam zur richtigen Zeit nach Stadtoldendorf!" So sehen es auch alle Einsatzkräfte. Die Einsatzmöglichkeiten des neuen Fahrzeuges konnten hervorragend angewandt werden. Anmerkung am Rande: Bilder vom Einsatz (mit freundlicher Unterstützung des Kameraden Kevin Reim der FF Boffzen) Ebenso auf unserer und diversen Facebook-Seiten |
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Freiwillige Feuerwehr Stadtoldendorf