Großeinsatz am Schulzentum Liebigstraße in Holzminden
Zahlreiche Schüler und Lehrkräfte verletzt

Einsatzinfo (aktualisiert 23:14 Uhr)
 

Lfd. Nr. 10 - 2013
Datum 28.02.2013
Bericht Sebastian Rustenbach
Fotos Onlinezeitung Weser-Ith News
Alarm / Ende 10:54 - 18:00 Uhr

Eingesetzte Kräfte

ELW 2: 7 Personen

Ortsfeuerwehr Holzminden
zahlreiche Rettungswagen aus dem Landkreis, von der JUH und DRK, aus dem LK HX und weitere Einsatzfahrzeuge;
mehrere Notarzteinsatzfahrzeuge, ELW Rettungsdienst, DLRG
Gerätewagen Sanität aus dem LK HX (Bad Driburg)
Betreuungs-Verpflegungsgruppe Marienau (LK HM)
Notfallseelsorger Kreis HOL und HX
ABC-Zug Landkreis Holzminden
Polizei mit mehreren Streifenwagen

(Gesamt ca. 200 Einsatzkräfte)
 

Großeinsatz in Holzminden, im Schulzentrum Liebigstraße ist eine bislang noch unbekannte Substanz aufgetreten, die am Morgen zahlreiche Schüler verletzt hat. Bemerkt wurde der schädliche Stoff im Foyer des Schulzentrums, wo vereinzelte Schüler plötzlich über Reizhusten und starke Atembeschwerden klagten. Sofort handelten die Lehrkräfte richtig, sie alarmierten Feuerwehr und Rettungsdienst über den Notruf 112, zogen sich dabei jedoch teilweise selbst leichte Verätzungen der Atemwege zu. Mit dem Alarmstichwort „MANV2“, was für „Massenanfall von Verletzten“ steht, wurden schließlich in der Rettungsleitstelle alle Register gezogen, im weiteren Verlauf des Großeinsatzes wurde diese Alarmstufe nochmals erhöht.

Für Rettungsdienst und Feuerwehren beginnt der Großeinsatz am Donnerstagvormittag gegen halb 11. Die Freiwillige Feuerwehr Holzminden rückt mit dem Gefahrgutzug an, kurz danach wird Vollalarm für alle verfügbaren Einsatzkräfte in der Kreisstadt ausgelöst. Zur Unterstützung rückt neben dem Einsatzleitwagen ELW2 aus Stadtoldendorf auch der ABC-Zug der Kreisfeuerwehr Holzminden an, um vor Ort Messungen durchzuführen und die Einsatzkräfte zu unterstützen bzw. zu koordinieren. Doch auch nach rund zwei Stunden Einsatzdauer stand noch nicht fest, um was für einen Stoff es sich handelt und vor Allem, wo die schädliche Substanz her kam, warum sie gerade im Foyer der Schule aufgetreten ist.

Die Verletzten Personen, darunter 16 Kinder und vier Lehrkräfte, wurden je nach Schweregrad ihrer Symptome in die umliegenden Krankenhäuser nach Höxter und Holzminden gebracht. Insgesamt sollen es nach Polizeiangaben über 65 Personen gewesen sein, die den schädlichen Stoff eingeatmet hatten. Viele Schüler waren bereits zuhause, als sie ebenfalls über Atembeschwerden klagten und den Weg zurück zur Schule antraten. In der dortigen Turnhalle werden alle Verletzten von Ärzten betreut. Die Krankenhäuser in Holzminden und Höxter sind bereits abgemeldet und können keine weiteren verletzten mehr aufnehmen, sodass weitere Einlieferungen in weiter entferntere Krankenhäuser erfolgen müssen.

Für möglicherweise weitere Verletzte sowie die zahlreichen Einsatzkräfte stehen vor Ort weitere Rettungsfahrzeuge bereit. Sogar ein Fahrzeug mit weiterem Sanitätsmaterial aus Bad Driburg wurde angefordert. Während der ersten Krankentransporte von Rettungsdienst, Johanniter und DRK in die Krankenhäuser ging der erste Trupp in Vollschutzanzügen in das Gebäude. Durch weitere Kräfte wurde unterdessen die Schule mit ihren 533 Schülern systematisch evakuiert. Zuerst die einzelnen Klassenräume, danach die noch übrigen Schüler und Lehrkräfte. Notfallseelsorger aus dem ganzen Landkreis Holzminden und Höxter wurden angefordert und betreuen die Schüler und Lehrkräfte im Außenbereich.

Die Einsatzstelle wurde örtlich abgeriegelt, auf dem Parkplatz der Schule entwickelte sich inzwischen ein Großaufgebot von Rettungswagen und Feuerwehrfahrzeugen, rund herum kommt es zu Verkehrseinschränkungen. Weitere Messungen an der Einsatzstelle brachten bislang kein Ergebnis, inzwischen war der schädliche Stoff offensichtlich bereits verflogen. Eine Gefahr für Anwohner angeblich bestand nicht. Zur Stunde werden sämtliche Räume der Schule durch die polizeiliche Tatortermittlung durchgesucht, um Hinweise zum Unfallhergang zu bekommen. Die Ursache ist bislang noch unklar...

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Westfalenblatt
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und
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Freiwillige Feuerwehr Stadtoldendorf