Plötzlich heulen die
Sirenen auf, die Meldeempfänger schrillen und alarmieren die
Einsatzkräfte zu einem Scheunenbrand nach Heinade. Was viele von
ihnen nicht gleich wissen: Es handelt sich um eine geplante Übung,
bei der gleich mehrere Feuerwehren gefordert sind. Vor Ort finden
sie eine vielseitige Lage vor: Während es in einer Scheune zu einem
Feuer gekommen ist und insgesamt sieben Personen vermisst werden,
wurde auch eine Person im Außenbereich von einem Trecker überrollt.
Die zuerst eintreffenden Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Heinade
übernehmen die erste Erkundung, für sie hat die Menschenrettung
oberste Priorität. Unter der Leitung von Heinades Ortsbrandmeister
André Oberg werden die gestellten Übungsszenarien nach und nach
abgearbeitet. Mittels Hebekissen wird der Trecker angehoben, der mit
einem Reifen eine Übungspuppe überrollt hatte. In penibler
Kleinarbeit wird sich hierbei Millimeter für Millimeter
herangetastet, um den „Patienten“ möglichst schonend zu retten. Im
Innenbereich finden die Einsatzkräfte gleich mehrere Personen vor,
die in Sicherheit gebracht werden müssen. Während bereits die erste
Person draußen reanimiert wird, machen sich die Angriffstrupps unter
Atemschutz auf dem Weg in das Gebäude und suchen weitere Vermisste.
In einem völlig verqualmten Gebäudeteil gelingt es ihnen, eine
Person ins Freie zu bringen. Andernorts, in der großen Lagerhalle
der Scheune, liegt eine weitere Person bewusstlos versteckt – eine
von insgesamt sieben Verletzten, die die Übungsleiter auf dem
Gelände verteilt hatten. Diese mussten die Einsatzkräfte zunächst
auf eine Bergewanne legen und dann über Leitern eine Etage tiefer
befördern. Mit vereinten Kräften ist auch diese Person gerettet,
draußen wird sie dann an die Johanniter Unfallhilfe übergeben, die
mit einem Rettungswagen ebenfalls an der Übung teilnahmen. Mit ihnen
waren es rund 90 Kameradinnen und Kameraden, die am Abend die Übung
bewältigen mussten. Zeitweise waren gleich mehrere Trupps unter
Atemschutz in der Scheune eingesetzt.
An der Übung nahmen die
Feuerwehren aus Heinade, Hellental, Merxhausen, Braak sowie Lenne
und Stadtoldendorf teil. Alle Schritte erfolgten unter den wachsamen
Augen von Übungsleiter Hartmut Dohle sowie dem Gemeindebrandmeister
Frank Teiwes mit seinen Stellvertretern. In der anschließenden
„Manöverkritik“ wurde die Übung noch einmal durchgesprochen,
schließlich soll sie dazu dienen, die Handgriffe bei einem Einsatz
zu verinnerlichen und auch die Zusammenarbeit der verschiedenen
Ortsfeuerwehren untereinander zu fördern. Auch
Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Anders sowie der stellvertretende
Vorsitzende des Feuerschutzausschusses, Dieter Helmer, machten sich
ein Bild von der Lage.